Montag, 24. März 2008

Die Pampas..

Nach einer Nacht ging es dann los in die Pampas, jenes überflutete Waldgebiet von dem ich euch schon im letzten Eintrag kurz erzählt habe. Normalerweise ist dieses Gebiet ein tropischer Wald, welcher von mehreren kleinen Flussausläufern des Amazonas durchzogen ist. Während der Regenzeit steigt der Wasserspiegel jedoch um mehr als 12 Meter an, so dass alles wie ein riesiger See erscheint, aus welchem nur die Spitzen der Bäume erkennen lassen, wie es hier normalerweise aussieht.
(wie gesagt habe ich unglücklicherweise alle meine Bilder aus den Pampas gelöscht, so dass ihr nun Bilder seht, die von Daniel gemacht wurden)


Nach einer 1 1/2 stündigen Bootsfahrt kamen wir (Daniel, Hannes, 2 Australier, ich und unser bolivianischer Guide) in unserem auf Stelzen gebauten Camp an.

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie viele Moskitos es hier bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang gibt!! Trotz Moskitospray hatten wir alle über 40 Stiche und Daniel erwischte es besonders schlimm. Hier könnt ihr einen ungefähren Eindruck von unseren Leiden bekommen.. :)

Gleich auf der Fahrt zu unserem Camp bekamen wir einen Vorgeschmack auf die unglaubliche Artenvielfalt dieser Region, als wir einige seltene Vögel, Schildkröten, Affen und einen riesigen schwarzen Kayman (werden bis zu 12 Meter lang) zu sehen bekamen.

In der ersten Nacht kostete es mich einige Zeit einzuschlafen, da rund um uns herum Millionen von Grillen und anderen Insekten einen unglaublichen Lärm veranstalteten.

Habe ich eigentlich schon von unserem kleinen Haustier erzählt, welches unter uns wohnte?

Netter kleiner Aligator, oder? :)

Am zweiten Tag ging es dann auf die Suche nach der mit bis zu 9 Meter langen, größten Schlange der Welt - der Anaconda! Mit dem Boot fuhren wir einige Kilometer weiter bis wir zu einem Sumpf-/Schilfgebiet kamen, durch welches wir mit unseren Gummistiefeln liefen auf der Suche nach der Riesenschlange. Von unserem Camp aus konnte man dieses Gebiet recht gut überblicken (der grüne Bereich im Hintergrund)..

Am Anfang war das Wasser so 20cm tief und jeder war darauf bedacht möglichst vorsichtig zu laufen, damit ja kein Wasser in die Gummistiefel lief. Nach 10 weiteren Minuten hatte sich dieses Problem auch erledigt, da wir bis zur Brust im Wasser standen und uns durch 3 Meter hohes Schilf kämpften! Das war ein Nervenkitzel sag ich euch! Die Frage war für mich in diesem Moment ob wir die Schlange suchen oder es nicht eigentlich andersherum war! Jedenfalls kämpften wir uns weiter und kamen schließlich in einen etwas flacheren Bereich wo wir schließlich fündig wurden! Zwar war es nur eine mit 1,50 Metern große Babyanaconda, aber immerhin! Auf dem Rückweg durch das Wasser sah unser Guide noch eine im Wasser, jedoch bekamen wir sie nicht zu Gesicht.. (leider fehlen alle Fotos..)

Eine weitere spektakuläre Aktion war die nächtliche Bootsfahrt auf der Suche nach Krokodilen. Bei völliger Dunkelheit konnten wir mit den Taschenlampen rund um uns herum im schwarzen Wasser nichts erkennen, außer immer wieder den rot reflektierenden Augen der Aligatoren und Kaymane. Das war schon etwas gruselig.. :) Später unter den Stelzenwegen unseres Campes sahen wir 8 weitere Krokodile..

Unserem Guide gelang es (wie auch immer) mit der Hand ein kleines Krokodil aus dem Wasser zu fischen, um uns an ihm mehr über die Biologie dieser Tiere zu erzählen. Selbstverständlich ließen wir es danach wieder wohlbehalten zurück ins Wasser!

Am letzten Tag fuhren wir schließlich in einen Bereich des Waldes, in dem wir Flussdelfine gab. Der Amazonas ist das einzige Gebiet der Welt in dem diese faszinierenden Tiere existieren. Schließlich sprangen wir zu ihnen ins Wasser, was schon ein etwas komisches Gefühl war, da nicht einmal 50 Meter weiter weg der Bereich der Krokodile und Piranhas anfing.. Auch war es ein komisches Gefühl, wenn sie im schwarzen Wasser (Sichtweite ca. 20 cm) wie aus dem Nichts unsere Beine streiften..

(leider erkennt man die Delfine nicht so gut, da wir natürlich vorher nie wussten wo sie als nächstes auftauchen würden)

Nachdem wir am letzten Tag noch erfolglos Piranha angeln waren (diese Biester sind einfach so schnell, dass sie den Köder vom harken fressen, ohne dass man etwas tun kann!) hatten wir am Schluss noch ein ganz besonders Erlebnis. Unser Guide zeigte uns einen Baum, dessen Äste über den überschwemmten Fluss ragten. Schließlich kletterten wir dort hinauf und sprangen aus 6 Metern Höhe in den schwarzen Fluss unter uns.. Später erzählte uns unser Guide, dass es dort auch vereinzelt Krokodile und Piranhas gegeben hatte, diese uns jedoch bei dem durch die Regenzeit schwarzen Wasser auf die Schnelle nicht sehen konnten.. Nett, oder??

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